Abschluss-Fachtagung
Potentiale entfalten, Zukunft gestalten
Personal- und Organisationsentwicklung in der Sozialwirtschaft
Rückblick zur be/pe/so-Abschlussfachtagung am 07. März 2018, 10:00 Uhr - 17:00 Uhr in Chemnitz
Nach einer intensiven Vorbereitungszeit war es nun endlich soweit. Die Abschlussfachtagung des Verbundprojektes fand am 07.03.2018 in Chemnitz statt. Im Tagungshotel „Chemnitzer Hof“ konnten die Organisator*innen 110 Teilnehmer*innen aus nah und fern begrüßen. Einerseits war es ein Wiedersehen mit Partnern aus dem Projekt. Andererseits fanden sich gestandene und angehende Fach- und Führungskräfte aus der Sozialwirtschaft sowie Lehre und Forschung ein, um die Projektergebnisse zu erfahren und gemeinsam in einen intensiven Austausch zu treten.
Frau Prof. Dr. Simone Kauffeld von der TU Braunschweig richtete im Einführungsreferat den Blick auf die Kompetenzentwicklung in den Arbeitswelten der Zukunft. Das be/pe/so–Team stellte blitzlichtartig im Plenum die zentralen Erkenntnisse aus dem Projekt vor. Prof. Dr. Udo Rudolph von der TU Chemnitz und Prof. Dr. Sebastian Noll von der HS Mittweida stimmten mit ihren Impulsreferaten auf die ausführliche Präsentation der Projektergebnisse ein. Diese fand in 4 Sessions statt, welche die Verbundpartner*innen gestalteten. Sie wurden von angeregtem Austausch begleitet, welcher in der gut besuchten Podiumsdiskussion seinen Abschluss fand. Das große Interesse am Projekt wurde ebenfalls durch zahlreiche Vorbestellungen der Abschlussdokumentation* spürbar. Diese wird voraussichtlich Ende April 2018 erscheinen.
Zum Schluss heißt es Danke zu sagen, allen, die den Tag vorbereiteten und durchführten und all jenen, die sich aktiv einbrachten und somit dem Thema „Personalentwicklung in der Sozialwirtschaft“ die entsprechende Bedeutung gaben.
Programm und Ablauf
Wir begrüßen Sie herzlich zur Tagung im Chemnitzer Hof. Bei einer Tasse Kaffee oder Tee haben Sie die Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen. Zudem können Sie sich anmelden und erhalten Ihre Teilnahmeunterlagen.
Die Tagung wird von Anke Miebach-Stiens, Geschäftsführerin der AGJF Sachsen e. V. eröffnet und von Georg Spindler moderiert.
Die Projektmitarbeiter*innen des Projektes stellen ihre Projektergebnisse aus 3 Jahren be/pe/so vor und geben Handlungsempfehlungen für die Sozialwirtschaft.
Für Sie steht von ca. 12:15 Uhr bis 13:00 Uhr ein Mittagsimbiss bereit.
                  Impuls 2 Zur aktuellen Situation sozialwirtschaftlicher Organisationen
Impuls 1: Soziale Strukturen und Gesundheit in Unternehmen: Zwischen Eigenverantwortung und Führungsverantwortung
Die Beziehungen von Mitarbeitenden untereinander haben starken Einfluss auf deren Leistung und Gesundheit. Diese sozialen Systeme am Arbeitsplatz verändern sich immer schneller aufgrund von Globalisierung, zunehmender Diversität, Digitalisierung und Flexibilisierung. Der Impulsvortrag zeigt die aktuellen Veränderungen und ihre Auswirkung
auf Mitarbeitende und Gesellschaften auf und beleuchtet Chancen und Risiken dieser Veränderungen.
➜ Prof. Dr. Udo Rudolph, Inhaber der Professur für Allgemeine und Biopsychologie am Institut für Psychologie der TU Chemnitz. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Motivation und Emotion, hierbei insbesondere die präventive Arbeit in diesem Bereich. Udo Rudolph ist zudem Leiter der berufsbegleitenden Bachelor- und Master-Studiengänge zur Integrativen Lerntherapie am An-Institut für Weiterbildung der TU Chemnitz und Vorsitzender der Huckepack-Kinderförderung (www.huckepack-kinderfoerderung.de). Für diese Arbeit wurde er ausgezeichnet mit dem Leuchtturmpreis der Ravensburger Stiftung für ehrenamtliches Engagement im Bereich der Förderung der sozialen und emotionalen Entwicklung von Kindern.
Impuls 2: Zur aktuellen Situation sozialwirtschaftlicher Organisationen
Demografische und gesellschaftliche Veränderungen gelten als prägende Einflussfaktoren auf die Sozialwirtschaft. Aktuelle Themen sind wachsende Organisationen mit eklatantem Fachkräftemangel, zunehmend altersgemischte Teams und ein immenser Wettbewerb, der die Organisationen dazu treibt, immer mehr zu schlechteren Konditionen zu leisten. Der Impulsvortrag stellt schlaglichtartig ausgewählte aktuelle Probleme sozialwirtschaftlicher Organisationen dar, für die be/pe/so Lösungswege aufzeigt.
➜ Prof. Dr. Sebastian Noll, Inhaber der Professur für Sozialmanagement/Sozialwirtschaft an der Fakultät für Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida, forscht zu Personal- und Organisationsentwicklung.
1. Langfristig gesund im Beruf: Das Belastungs- und Beanspruchungserleben der Beschäftigten
Arbeitsverdichtung, Ökonomisierungsdruck, psychische Belastung und Frühverrentung bedrohen die Überlebensfähigkeit der oft kleinen und zersplitterten Trägerlandschaft in der Sozialwirtschaft. Gleichzeitig braucht es hochkompetente Fachkräfte, die künftig möglichst lange, gesund und motiviert im Job bleiben. Als Ergebnisse von Mitarbeiter*innenbefragungen beschreiben wir die Belastung und Beanspruchung der Fachkräfte. Ausgehend von qualitativen Analysen gehen wir außerdem auf Kompetenzen ein, die aus Fachkräfte- und Organisationssicht künftig nötig sind.
➜ Dr. André Körner (TU Chemnitz) koordiniert den Forschungsrahmen in be/pe/so von Seiten der TU Chemnitz. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und außerdem freiberuflich tätig. Dabei verbindet er Forschung und Praxis in den Bereichen Gesundheit, Sport und Personal.
2. Internes und organisationsübergreifendes Personalmanagement
Bei der Beratung von Trägern hinsichtlich ihrer Organisations- und Perso- nalentwicklung durch die Hochschule Mittweida wurde deutlich, dass die Fachkräfte stärker als bisher in den Blick der Organisationsführung genommen werden sollten. Wer in Zeiten des Fachkräftemangels über ausreichend passendes Personal verfügen möchte, muss sich u. a. attraktiv präsentieren. Ein Vorteil kann durch trägerübergreifendes Personalmanagement entstehen. Wie dies funktionieren kann und worauf zu achten ist, möchten wir genauer in der Session beleuchten.
➜ Peggy Gruna koordiniert die verschiedenen Forschungsaufgaben in be/pe/so von Seiten der Hochschule Mittweida. Dazu gehören Analysen zur Lage der Sozialwirtschaft, Untersuchungen von sozialen Organisationen und zu trägerübergreifendem Personalmanagement. Zudem lehrt sie an der Hochschule.
➜ Dr. Raik Zillmann ist Soziologe, Kulturwissenschaftler und Sozialmanager (MBA) und arbeitet als freier wissenschaftlicher Mitarbeiter in be/pe/so an der Hochschule Mittweida. Er untersucht mit Methoden der qualitativen Sozialforschung zur Organisations- und Personalentwicklung in der Sozialwirtschaft.
3. Passgenaue Kompetenzentwicklung für Fachkräfte
An die Einrichtungen der sozialen Arbeit werden hohe Qualitätsanforderungen von der Gesellschaft und den Klient*innen gestellt. Eine Weiterentwicklung der Kompetenz der Fachkräfte kann zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der eigenen Organisation beitragen. Kompetenzentwicklung sollte systematisch geplant und durchgeführt werden. In be/pe/so wurden auf der Grundlage einer Bedarfserhebung, entsprechende Kompetenzentwicklungsangebote entwickelt, erprobt und evaluiert. In dieser Session stellen wir Ergebnisse vor und geben Handlungsempfehlungen für passgenaue Kompetenzentwicklung.
➜ Carsten Kuniß (AGJF Sachsen e. V.) ist Projektkoordinator von be/pe/so und neben der Steuerung des Verbundprojektes für die inhaltliche Entwicklung und Erprobung der Qualifizierungsformate verantwortlich. Zudem unterstützt er Fach- und Führungskräfte als Supervisor, Coach und Trainer.
➜ Katja Wagner (AGJF Sachsen e. V.) ist Projektmitarbeiterin von be/pe/so. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Entwicklung, Organisation und Umsetzung der Qualifizierungsformate. Neben der fachlichen Unterstützung der Ergebnissicherung lässt sie ihre Erfahrungen bei der Anwendung von Kreativitätstechniken in Ideenfindungsprozesse einfließen.
4. Praktische Beispiele zur Implementierung von Personalentwicklung in KMU
Viele Träger der Sozialwirtschaft verfügen oft nicht über die personellen und finanziellen Ressourcen, um sich dem wichtigen Thema Personalentwicklung im notwendigen Maße zu widmen. Auf der Grundlage unserer Erfahrungen als Praxispartner in be/pe/so möchten wir praktische Ansätze vorstellen und gemeinsam den Blick auf vielfach noch zu schaffende Rahmenbedingungen richten.
➜ Julia Wild (AWO Kreisverband Auerbach e.V.) ist als Mitarbeiterin im Verbundprojekt be/pe/so Ansprechpartnerin bei der AWO und wirkt u. a. bei der Erarbeitung, Steuerung und Umsetzung von Konzepten zur Personalentwicklung mit.
➜ Jens Springer (FAB e. V. Crimmitschau) ist als Mitarbeiter im Verbundprojekt be/pe/so Ansprechpartner bei der FAB und wirkt u. a. bei der Erarbeitung, Steuerung und Umsetzung von Konzepten zur Personalentwicklung mit.
Für Sie steht von 14:30 Uhr bis 15:00 Uhr Kaffee, Tee und Gebäck bereit.
Um Ihnen die Möglichkeit zu geben, an mindestens zwei Sessions teilzunehmen, wiederholen wir hier die Sessions.
(Inhalte wie oben)
Vertreter*innen aus Wissenschaft, Sozialwirtschaft und Politik sowie die Mitarbeiter*innen des Projektes stellen sich der zentralen Fragestellung: "Was sind die Ableitungen der Projektergebnisse für Organisationen der Sozialwirtschaft?"
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